
Interview mit Katharina Grad – Online-Kurs Expertin
Der Online Markt wurde seit 2020 mit Online Kursen geflutet. Viele haben die Chance bei Schopf gepackt, mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung online Geld zu verdienen. Verständlich!
So wird viel Zeit und Energie in die Erstellung von Online-Kurse investiert.
Aber was tun, damit sie sich danach auch wirklich verkaufen? Damit sich die ganze Mühe auch lohnt?
Katharina Grad, Expertin für Online-Kurse, hat mich zum Interview eingeladen.
Katharina ist spezialisiert darauf, mit ihren Kunden Kurse zu erstellen, mit denen es Spaß macht zu lernen und die den größtmöglichen Wissens-Transfer bringen. Sie will wissen, was sie ihren Kunden empfehlen kann, damit sie ihre Kurse wirklich verkaufen. Darüber haben wir im August 2025 gesprochen.
Hier kannst Du Dir das ganze Interview anhören.
Du hörst nicht so gerne, sondern liest lieber die Essenz? Versteh ich. Geht mir genauso. 😉
Hier habe ich Dir das Interview auf das Wesentlichste gekürzt transkribiert:
Katharina: Céline, dass sich der Kurs am Ende nicht verkauft – das ist für viele die größte Angst. Was sind aus Deiner Sicht die Hauptgründe, warum das wirklich passiert?
Céline: Oh ja, das ist ein Klassiker. Ich sehe das ständig: Viele bauen monatelang im stillen Kämmerlein an ihrem Kurs – mit ganz viel Herzblut, aber oft komplett aus der eigenen Expertinnenbrille.
Sie überlegen sich, was sie selbst mal gebraucht hätten. Oder was sie finden, was ihre Kundinnen wirklich verstehen sollten, um ihr Problem zu lösen. Was die Welt braucht!
Aber sie prüfen nicht, ob das auch wirklich jemand haben oder wissen will. Oder ob der Kurs vom Umfang, vom Timing, vom Format her überhaupt zu den Lebensrealitäten ihrer Zielgruppe passt.
Und dann ist da diese Sache mit der Transformation: Viele packen ihr ganzes Wissen rein, aber niemand sieht auf den ersten Blick, wofür dieser Kurs jetzt gut sein soll.
Er löst kein akutes Problem. Und dann landet er eben in der Nice-to-have-Schublade.
Nur: Aus der kauft niemand.
Katharina: Du sagst ja gerne: „Verkauf ihnen, was sie wollen – gib ihnen, was sie brauchen.“ Klingt super, aber warum ist das in der Praxis so schwierig?
Céline: Weil wir als Anbieterinnen meist schon viel weiter sind als unsere Kundinnen. Wir sehen die Ursache, sie nur das Symptom. Stell dir vor: Jemand hat Kopfschmerzen und will einfach eine Tablette – schnell, jetzt, sofort. Was sie an der Stelle nicht wollen, ist ein Vortrag über Schlaf, Magnesium und Wasserhaushalt. Auch wenn das langfristig natürlich besser hilft als die Tablette.
Genau das passiert auch bei Onlinekursen: Viele bieten ihnen das große „ganzheitliche Programm zur Selbstermächtigung“ – aber sie wollen eigentlich bloß ein Rezept, wie sie in drei Schritten ihre Preise erhöhen können.
Wenn wir das nicht klar benennen, steigen sie schon beim Lesen aus. Die Kunst ist, unser Wissen so zu verpacken, dass es wie ein Schmerzmittel klingt – und sie dann trotzdem sanft in Richtung langfristiger Lösung führen.
Katharina: Du predigst ja oft: Mach Zielgruppeninterviews, damit Du Deine Zielgruppe wirklich verstehst – was muss ich da beachten, damit die mir wirklich etwas bringen?
Céline: Guter Punkt!
Ganz wichtig: Frag nie „Was brauchst Du?“. Darauf kriegst Du entweder höfliche Floskeln oder ein ratloses Schulterzucken.
Frag lieber:
- „Wo stehst Du gerade?“
- „Wie zeigt sich Dein Problem im Alltag?“
- „Was hast Du schon ausprobiert, das nicht funktioniert hat?“
Da kommen die echten Goldnuggets.
Und hör wirklich zu. Die Formulierungen, die sie benutzen – das ist Dein zukünftiger Text. Für Deine Salespage, Deine Newsletter, Deine Insta-Captions.
Ich sage immer: Copywriting beginnt beim Zuhören.
Katharina: Gibt’s auch Alternativen zu Interviews, um herauszufinden, ob meine Kursidee Potenzial hat?
Céline: Ja, absolut! Ich bin z. B. ein Riesenfan davon, erst zu verkaufen und dann zu bauen. Klingt wild, ich weiß. Aber wenn Du vorher nie ein echtes Ja bekommst – wie willst Du wissen, ob überhaupt jemand kauft?
Was auch geht: vorher mal 1:1 mit Leuten arbeiten und schauen, ob Dein Weg wirklich übertragbar ist. Oder eine Mini-Version anbieten – ein Freebie, ein kleiner Workshop, eine Masterclass. Du siehst sofort: Kommt das Thema an? Reagiert jemand?
Und ganz ehrlich: Auch ChatGPT kann helfen. Wenn Du ihn klug fütterst, spuckt er Dir eine Marktanalyse aus. Aber Achtung – ohne echte Zielgruppenkenntnis bringt das nix, weil Du nicht abschätzen kannst, wie valide das ist.
Katharina: Und wenn ich jetzt einen Onlinekurs statt 1:1 verkaufen will – brauche ich dann eine andere Sichtbarkeitsstrategie?
Céline: Ja, unbedingt. Für 1:1 reicht oft ein gutes Netzwerk, vielleicht SEO, Weiterempfehlung.
Für einen Onlinekurs brauchst Du Reichweite, Vertrauen und ein System.
Heißt: E-Mail-Liste aufbauen. Content strategisch planen. Sichtbarkeit nicht dem Zufall überlassen. Ich arbeite da mit einem Mix aus Blog, Newsletter, Ads und Freebie-Funnels. Das klingt nach viel – aber es läuft irgendwann wie ein Uhrwerk. Wenn man’s einmal durchdenkt und aufsetzt.
Katharina: Du hast ja auch selbst mehrere Kurse – magst Du kurz erzählen, was es da bei Dir gibt?
Céline: Klar! Es gibt zwei kleinere Selbstlernkurse:
Das Website-Texte-Bootcamp, wo man seine Seiten klar, überzeugend und mit Hilfe von ChatGPT texten kann. Und trotzdem bei seiner eigenen Stimme bleibt.
Und Blog Your Business – für alle, die sich langfristig ein nachhaltiges Sichtbarkeits-System aufbauen möchten, ohne von Social Media abhängig zu sein.
Und dann gibt’s mein großes Programm Unaufgeregt sichtbar und gebucht. Da begleite ich Frauen 5–6 Monate lang durch ihr komplettes Sichtbarkeitssystem: Positionierung, Schreibstimme, Copywriting Know-how, Blog, Freebie, Newsletter, LinkedIn, bis zu Sales-Mails – alles drin. Mit Strategie, Struktur und ChatGPT-Support. Und ganz viel persönlichem Feedback und Sparring.
Anmerkung: Mehr zu meinem Sichtbarkeitssystem erfährst Du im kostenlosen Videotraining “Von unsichtbar zu gebucht in 5 klaren Schritten”. Hier meldest Du Dich zum Videotraining an!
Katharina: Und warum hast Du überhaupt mit Onlinekursen angefangen?
Céline: Ich wollte eigentlich nie Kurse machen. Ich fand Kurse heillos überfordernd, vor allem Videos und Technik. Ich war als Texterin 3 Jahre lang glücklich.
Aber meine Kundinnen haben immer öfter gefragt: „Kannst Du mir beibringen, wie ich selbst gut schreiben kann, statt es für mich zu machen?“ Und irgendwann hab ich gemerkt: Ich erzähl’ in jeder Session das Gleiche. Also bin ich ins kalte Wasser gesprungen (auch angeleitet durch einen Kurs) und habe ich meinen ersten Kurs gebaut – und war überrascht, wie viel Spaß es macht. Vor allem die Gruppendynamik! Ich hatte da vorher richtig Respekt. Heute liebe ich’s.
Katharina: Hat sich dadurch auch Deine Sichtbarkeit verändert?
Céline: Und wie! Ich hab endlich ein Freebie gebaut, das funktioniert – und mit Meta-Ads getestet, seitdem wächst meine Newsletterliste stetig. Ich schreib’ regelmäßig Newsletter, blogge mit System, nutze meinen Content mehrfach. Früher war ich eher spontan unterwegs, heute strategisch – und gleichzeitig entspricht mein Content viel mehr mir als früher.
Katharina: Dein wichtigster Tipp für alle, die einen Kurs planen?
Céline: Denk in Transformation – nicht in Videos.
Frag Dich: Wo stehen sie gerade? Und wo willst Du sie hinbringen?
Und dann überleg Dir: Wie klingt das so, dass sie sagen: „Oh ja, das will ich!“
Und dann: Verkauf’s, bevor Du es fertig baust. Wirklich. Fang mit einer Betarunde an und bau den Kurs parallel, während Du ihn hältst. Ja, klingt stressig. Aber so kannst Du immer reagieren und Du läufst nicht Gefahr, wochenlang zu etwas zu basteln, dass dann niemand haben will.
Du brauchst zu Beginn auch keine perfekte Kursplattform und kein 80-Seiten-Canva-Workbook. Zur Nut tut’s auch Google Drive und Youtube. Was Du brauchst sind Menschen, die Dir echtes Feedback geben – dann kannst Du in der nächsten Runde feintunen.
Fazit:
Einen Online-Kurs zu erstellen ist eine wunderbare Möglichkeit, Dein 1:1 Business in ein stressfreieres, skalierbares Business zu verwandeln. Beantworte Dir allerdings ehrlich folgende Fragen, bevor Du startest:
- Was braucht und will der Markt?
- Wie gestaltest Du den Kurs so, dass er Spaß macht`?
- Wie schaffst Du Transformation statt nur Wissensvermittlung?
- Wie hältst Du Deinen Kurs aktuell.
Im Zweifel: Frag Katharina Grad von der Online Kurs Manufaktur. Und dann sprechen wir darüber, wie Du Deinen Kurs vermarktest. Bewirb Dich gern für eine kostenlose Sichtbarkeit-Strategie-Session.
Deine Sichtbarkeitsmentorin und Content-Coachin
Céline


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